

Diese Frage wird mir wohl am häufigsten gestellt. Ich beantworte sie allerdings nur ungern, weil ich in meinen Workshops die TeilnehmerInnen stets dazu animiere selbst über diesen Begriff nachzuspüren und nachzudenken. Dann merken wir immer wie vielschichtig und wie breit dieser Begriff ist. Und dass es hier keine richtige und keine falsche Definition gibt, weil selbst das Begriffsverständnis von Herzensbildung ein ganz Individuelles ist.
Trotzdem leben wir in einer Gesellschaft, die gerne knackige Antworten auf knackige Fragen hat. Deshalb hier kurz mein Verständnis von Herzensbildung, so wie ich es auch mit SinnSicht Herzensbildung lebe.
1.) Bildung
Das Wichtigste ist vermutlich die Bildung: Es ist hier ausdrücklich nicht die Bildung gemeint, die zur Zeit in unserem Schulsystem passiert, sondern vielmehr das „Herausbilden“ des eigenen Herzens, um das „Formen“ und um das „dem eigenen Herzen Gestalt geben“. Wir haben ja alle unsere Herzensdinge und unseren Herzensweg. Nur allzu oft leider nicht sichtbar und überlagert von den Hamsterrädern des alltäglichen Lebens. Somit geht’s mir bei der Bildung des Herzens um das Freilegen des individuellen Herzenswegs und explizit nicht darum, dem Herzen etwas beizubringen – das ist vermutlich gar nicht möglich.
2.) Herz
Der nächste wichtige Begriff ist natürlich Herz. Herz ist für mich ein Synonym für den bunten Wesenskern, den jeder Mensch in sich trägt. Für das einmalige Potenzial, das nur durch ihn in die Welt gebracht werden kann. Für die ureigenen Talente und einzigartigen Fähigkeiten, die jedem Menschen in die Wiege gelegt wurden und die nur darauf warten, gelebt zu werden.
3.) Herzenskompetenzen: Selbstkompetenz- und Wertearbeit
Der dritte wichtige Aspekt von Herzensbildung ist die mit Herzensbildung verbundene Selbstkompetenz- und Wertearbeit, die ich als „Herzenskompetenz“ bezeichne. Unter Herzenskompetenzen verstehe ich hier die Selbstkompetenzen eines Menschen. Dazu gehören Eigenschaften wie z.B. Selbstvertrauen, Flexibilität, Mut, Entschlossenheit, Entscheidungsfreudigkeit, Achtsamkeit, Widerstandsfähigkeit, Reflexionsfähigkeit, Eigeninitiative, emotionale und soziale Kompetenzen sowie entsprechender Fokus und die Förderung der geistig-mentalen Fähigkeiten.
Die Stärkung dieser Herzenskompetenzen ist mir vor allem bei Kindern ein Anliegen. Deshalb ist dieser Aspekt auch die Grundlage der Herzwärts Geschichten und Begleitmaterialien.
Und dann ist da noch die Wertearbeit. In meiner Auffassung ist es wichtig sich darauf zu besinnen, dass es gemeinsame, menschlich verbindende Werte gibt, jenseits von Glaubens- und Religionssystemen. Wie es der Dalai Lama so schön sagt: Es geht darum, eine säkulare Ethik herauszubilden und zu leben.
Das möchte ich jetzt einfach mal so stehen lassen. Mehr zur säkularen Ethik gibt’s übrigens voraussichtlich im nächsten Blogbeitrag!
Alles Liebe,
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Herzenbildung – ein weiter Begriff. International agierend nahm ein deutscher, aber immer der beste Verkäufer seine aufwachsenden Kinder mit zur norwegischen Auftragsfirma. Als sein Sohn (*1961-1982) schwerst krank wurde, ging er 6 Monate nicht zum Kundentermin…..ich bleibe im Krankenhaus, dear gentlemen!
Verlor er etwas? Nein!
Alle spielten mit. Herzenbildung INTERNATIONAL